Börse ist eine psychologische Massenveranstaltung – eine Herde von Anlegern und Börsianern kauft entsprechend den vermeintlichen Zukunftsaussichten eines Unternehmens. Dabei werden Käufer auch von anziehenden Kursen angelockt – in der Hoffnung, dass die Kurse auch weiter steigen.
Das ist sicherlich eine sehr vereinfachte Sichtweise auf Aktien und deren Kursverhalten. Doch dieses „Grundverhalten“ ist vor allem bei diversen Pennystocks zu beobachten. Ungeachtet der in der Regel sehr unsicheren fundamentalen Aspekten wird ein Wert kurzzeitig nach oben getrieben – um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden.
Bei 88 Energy alles anders?
Grundlage des Geschäfts bei der australischen Firma 88 Energy ist die Suche nach Ölvorkommen und deren Ausnutzung. In den vergangenen Jahren kam es bei der Energy-88-Aktie zu sehr kräftigen Kursschwankungen. Je nachdem, ob und wie Ergebnisse aus der von 88 Energy untersuchten potenziellen Ölfelder ausfielen.
Grundsätzlich zeigt sich allerdings, dass diese Meldungen bislang nur kurzzeitige Auswirkungen auf den Aktienkurs hatten. Eine wirklich nachhaltige fundamentale Geschäftsgrundlage, welche für einige Monate oder gar Jahre einen Ausblick ermöglicht, ist nicht vorhanden.
Klassische Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnisse oder Kurs-Buchwert-Relationen sind dabei nicht wirklich sinnvoll. Auch die jüngsten Meldungen über „Schuldenfreiheit“ oder „gute Explorationsergebnisse“ sind fundamental kaum in den Aktienkurs einzupreisen – bei einer Marktkapitalisierung von deutlich über 500 Millionen AUD ist auch die Cash-Position in Höhe von 14,8 Millionen AUD kaum nennenswert.
Chartcheck: Weiße Kerzen bei 88 Energy
So bleibt die Chartsituation als mögliches Prognose-Instrument. Die jüngste Aufwärtsbewegung mit Tagesgewinnen von 20 Prozent dürfte weitere Käufer anziehen. Das Momentum spricht so noch für den Wert. Anleger sollten allerdings beachten, dass entsprechende Bewegungen genauso wieder in die andere Richtung laufen können. So wie im März 2021.
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