Das gleicht fast einem Beben: Der Industriekonzern 3M senkt nach sechs Jahrzehnten stetiger Dividendenerhöhungen seine Ausschüttungen an die Aktionäre. Ab Mai plant das Unternehmen, das u.a. für seine Post-it und allerlei Sicherheits-Equipment wie Atemschutzmasken bekannt ist, eine Dividende in Höhe von etwa 40 % seines bereinigten freien Cashflows zu zahlen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr betrug die Ausschüttung mehr als 60 % des freien Cashflows.
Der scheidende Chief Executive Officer von 3M, Mike Roman, sagte in einem Interview, dass es sich bei der Entscheidung um eine „Neufestsetzung unserer Dividende“ handele, nachdem am 1. April das riesige Gesundheitsgeschäft, das jetzt als Solventum Corp. bekannt ist, ausgegliedert wurde. Dieses Geschäft habe etwa 30 % des freien Cashflows des Unternehmens ausgemacht.
3M bricht mit der Tradition
Dieser Schritt bricht mit dem Erbe von 3M als sogenannter Dividendenaristokrat. Der Hersteller von Industrieklebstoffen und Dachgranulat hat sich diesen Ruf dadurch erworben, dass er seit mehr als einem Jahrhundert ununterbrochen eine Dividende zahlt. Und bis zum letzten Jahr hat er die Ausschüttung pro Aktie über mehrere Jahrzehnte hinweg jährlich erhöht. Wie der CEO erklärte, würde durch die Änderung die Dividende von 3M mit der seiner Konkurrenten aus der Industrie in Einklang gebracht.
3M Aktie Chart
Trotz der Ankündigung, die Dividende zu reduzieren, stehen die Aktien von 3M weiterhin bei den Anlegern gut im Kurs. Das ist auch auf den inzwischen vorgelegten Bericht zum Q1 zurückzuführen. Denn der bereinigte Gewinn lag in den ersten drei Monaten des Jahres bei 2,39 Dollar pro Aktie und übertraf damit den Durchschnitt der von Bloomberg zusammengestellten Analystenschätzungen von 2,03 Dollar. Die bereinigte operative Gewinnmarge lag bei 21,9 % und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen der Wall Street von 19,8 %. 3M prognostiziert für das Gesamtjahr einen bereinigten Gewinn von 6,80 bis 7,30 Dollar pro Aktie, ohne den Beitrag der ehemaligen Gesundheitssparte.
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